3. Nordic Walking – Rund um Schwelm

Weder Stockenten noch Rentner Club

(Foto und Artikel : Laura Dicke / WP)

Dritte Nordic-Walking-Tour des Schwelmer Sport Club führte am 2.11. die Teilnehmer 23 Kilometer durch die Natur und ist ein Marsch gegen Klischees.

Stockenten, Rentner- oder Kaffeeklatsch-Clübchen, verkappte Jogger – es gibt viele despektierliche Beschreibungen für Nordic Walker. Die wehren sich gegen diese Vorurteile. „Nordic Walking ist nicht nur was für Senioren, sondern viel mehr“, sagte Carsten Otschakowski, 1. Vorsitzender des Schwelmer Sport Clubs (SSC). Für ihn und 13 weitere Sportler ging es am Samstagmorgen zur großen Nordic Walking-Tour rund um Schwelm. Bereits zum dritten Mal veranstaltete der SSC nun die Tour. Gleichzeitig räumte die Gruppe rund um Carsten Otschakowski und Abteilungsleiter Matthias Kampschulte mit dem Klischee auf, dass Nordic Walking nur etwas für Senioren sei.

Von Linderhausen aus liefen die Sportler einen Rundweg von 23 Kilometern durch ganz Schwelm. Vorbei am Haus Martfeld, am Krankenhaus und dem Brunnenhof ging es in erster Linie durch die Schwelmer Wälder. „Wir laufen durch viele Wälder des Verschönerungsvereins und können den Zustand der Waldwege prüfen“, sagte Matthias Kampschulte. Der Spaß, das Gemeinschaftsgefühl und die Erkundung der Natur stehen für die Läufer nämlich im Vordergrund. „Wir sind schneller als Spaziergänger, aber laufen in einem Tempo, bei dem wir noch gut miteinander reden und die Natur ansehen können“, sagt Otschakowski.

Darüber hinaus ist Nordic Walking ein effektiver Ausdauersport und ein schonendes Ganzkörpertraining. Ohne eine zu hohe Anstrengung werden bei dem Laufen mit Stöcken Verspannungen gelöst, die Muskeln aktiviert, der Fettabbau gefördert und somit das allgemeine Wohlbefinden gefördert. Beim schnellen Gehen werden außerdem das Herz-Kreislauf-System trainiert und die Muskeln im gesamten Körper gekräftigt. Durch die Verwendung der Laufstöcke wir neben des Unterkörpers auch der Oberkörper, die Arme und Schultern betätigt und so besser durchblutet. Nordic Walking bietet gerade für Anfänger einen enormen Vorteil gegenüber dem Joggen, wie Matthias Kampschulte verdeutlichte: „Die Belastung der Gelenke und Bänder ist deutlich geringer als beim Joggen“.

Die Gruppe des SSC räumt mit dem Klischee auf, dass Nordic Walking nur etwas für Senioren sei. 23 Kilometer legen sie am Samstag zurück.

(Eine kurze Pause nach gut 15 KM gehört dazu)

Trotzdem handelt es sich um einen Ausdauersport – eine gewisse Grundkondition sollte demnach vorhanden sein, gerade dann, wenn es um eine Strecke von 23 Kilometer wie bei der jetzigen Tour geht. Je nach Tempo kommen nämlich auch geübte Sportler dabei ins Schwitzen. „Die meisten Teilnehmer sind immer beim Training und also können wir auch etwas schneller laufen“, sagte Kampschulte und fügte hinzu, dass sich die Truppe immer am Langsamsten orientiert, um zusammen zu bleiben.

Eine Teilnehmerin war erstmalig bei der SSC Tour dabei: „Nordic Walking habe ich schon mal gemacht und jetzt hatte ich Lust und Motivation mitzumachen, die Natur anzusehen und neue Leute kennenzulernen“, erklärte sie.

Lange Zeit galt Nordic Walking als Trendsport aus Skandinavien, doch zuletzt ging die Beteiligung etwas zurück. Das bedeutet für Carsten Otschakowski jedoch kein Ende des Ausdauersports. Er hält eher einen erneuten Anstieg für erwägenswert, weil Themen wie Bewegung, Gesundheit und Fitness immer wichtiger werden.

„Die Rund um Schwelm Tour ist außerdem eine super Ergänzung zum Angebot der Turngemeinde Rote Erde Schwelm, die für genau dieselbe Strecke eine Jogging-Tour anbietet“, sagt Carsten Otschakowski. Nach rund fünf Stunden inklusive Mittagspause waren die Sportler am Samstag im Ziel – und wusste: das war ganz gewiss keine reine Rentner-Tour.

WP / WR  4.11.19

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