Jedes Wochenende ein Rennen


Lorant Jeschina und Bernd Gorschlüter überbrücken den Winter mit Cyclocross

Eine anachronistische Disziplin des Radsports, das sogenannte Querfeldeinrennen, gewinnt von Jahr zu Jahr an Popularität. Vielfältige Strecken über matschige Wiesen, Sand, Stock und Stein, steile Rampen, kurvige Abfahrten, Treppen fordern über eine Renndauer von rund einer Stunde nicht nur Kraft und Kondition sondern v. a. auch fahrerisches Können.

Während Lorant vom „Quer-Virus“ schon seit einigen Jahren infiziert ist, wurde inzwischen auch Bernd Gorschlüter befallen. Nach zwei Jahren schnuppern und rantasten, gehe ich jetzt immer noch mit Respekt in die Rennen, lasse mich aber nicht mehr „lähmen“, hat der 48-Jährige seinen ganz persönlichen Rhythmus für den Winter gefunden. Und auch Demian Barrenstein ist in dieser Saison erstmals an den Start gegangen und hat schon zwei Rennen absolviert.

Der Vorteil ist, dass man auch im Winter ein qualitativ hochwertiges Radtraining durchführen muss, um konkurrenzfähig zu bleiben. 3-4 Einheiten Rad stehen in der Woche auf dem Programm, die oft auf der Rolle stattfinden. „Dennoch versuchen wir zumindest eine der Einheiten draußen zu fahren, da lassen sich Grundlagenkilometer sammeln und die ein oder anderen Technikübungen integrieren“, bricht Lorant eine Lanze für das Training an der frischen Luft. Dazu kommen noch mindestens eine Einheit Krafttraining, zweimal Laufen und – wenn es noch reinpassen sollte – einmal wöchentlich Schwimmtraining.

Am Wochenende geht es dann von Anfang Oktober bis in den Februar hinein zu den Rennen. Meist Sonntags ins niederländische Limburg, wo traditionell der Toma-Cycling-Cup ausgetragen wird. Eine Serie über 14 Rennen, Start ist stets im Feld der Mastersklassen (Ü40) um 11:02 Uhr, exakt zwei Minuten hinter der Elite. Mit dabei neben vielen guten Amateuren auch einige ehemalige Profis, wie der niederländische Edwin Raats oder – immer häufiger – der Aachener Stefan Ganser.

Nach der obligatorischen Streckenbesichtigung, dem sogenannten Parcourverkenning, werden die Athleten entsprechend ihrer Platzierung in der Gesamtwertung einzeln aufgerufen und sortiert. Lorant auf 7 und Bernd auf 10 habe sich nach 5 Rennen in der zweiten Startreihe festgesetzt.

Die Starts sind immer sehr aufregend und hektisch, da wird geballert was das Zeug hält, damit man möglichst weit vorn in die technischen Teile geht. Hier heißt es Ruhe bewahren, Rhythmus finden und nicht zu Boden zu gehen. Die Rennen laufen über 50 Minuten plus eine Runde, die unterschiedlichen Kurse lassen 5 bis 8 Runden zu. Die Belastungsspitzen sind so hoch, dass auch bei Temperaturen knapp über 0 Grad in „Kurz“ gefahren wird.

Dass das richtig Bock macht, sieht man an den folgenden Impressionen